Home

Produkte

B2B Shop

Support

Kontakt

Unternehmen

Aktuelles

+49 (0) 7734 936 930 78244 Gottmadingen - GERMANY

EXPLOSIONSSCHUTZ - Grundlagen & Begriffe

ATEX

ATEX steht für "Atmosphères Explosibles", was auf Französisch "explosionsfähige Atmosphären" bedeutet. ATEX bezieht sich auf eine Reihe von europäischen Richtlinien, die die Sicherheit in explosionsgefährdeten Umgebungen regeln. Das Hauptziel der ATEX-Richtlinien besteht darin, das Risiko von Explosionen in Umgebungen zu minimieren, in denen entzündbare Stoffe wie Gase, Dämpfe, Nebel oder Stäube vorhanden sind.

ATEX umfasst zwei Hauptteile: ATEX 114 und ATEX 153. ATEX 114 bezieht sich auf die Anforderungen an Geräte und Schutzsysteme, die in explosionsgefährdeten Bereichen verwendet werden, während ATEX 153 sich mit den Mindestanforderungen für den Schutz der Arbeitnehmer befasst, die in solchen Bereichen tätig sind.

ATEX-Richtlinien legen die grundlegenden Sicherheitsanforderungen fest, die Geräte und Schutzsysteme erfüllen müssen, um das Risiko von Funken, heißen Oberflächen oder anderen potenziellen Zündquellen zu minimieren. Sie beinhalten auch Vorschriften für die Kennzeichnung von Geräten mit speziellen Ex-Symbolen, um anzuzeigen, dass sie für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen zugelassen sind.

Die Einhaltung der ATEX-Richtlinien ist in verschiedenen Branchen erforderlich, darunter Chemie, Petrochemie, Öl und Gas, Bergbau, Pharmazie, Lebensmittelindustrie und andere Bereiche, in denen explosionsfähige Atmosphären auftreten können.

Baumusterprüfung

Eine Baumusterprüfung ist ein Verfahren, bei dem ein Prototyp oder Muster eines Produkts auf seine Konformität mit bestimmten technischen Anforderungen und Standards geprüft wird. Diese Prüfung wird durchgeführt, um sicherzustellen, dass das Produkt den vorgeschriebenen Sicherheits- und Qualitätsstandards entspricht, bevor es auf den Markt gebracht oder in großem Umfang hergestellt wird.

Während der Baumusterprüfung wird das Produkt von einer unabhängigen Prüfstelle oder einem zugelassenen Prüflabor auf verschiedene Aspekte wie Design, Konstruktion, Leistung, Zuverlässigkeit, Sicherheit und Umweltverträglichkeit überprüft. Die genauen Prüfkriterien hängen von der Art des Produkts und den geltenden Vorschriften ab.

Die Baumusterprüfung beinhaltet oft physikalische Tests, Messungen, Inspektionen und Überprüfung der technischen Dokumentation des Produkts. Die Prüfungsergebnisse werden verwendet, um festzustellen, ob das Produkt den erforderlichen Normen und Richtlinien entspricht und ob es sicher und ordnungsgemäß funktioniert.

Nach erfolgreicher Baumusterprüfung wird dem Hersteller in der Regel eine Baumusterprüfbescheinigung oder ein Konformitätszertifikat ausgestellt. Dieses Zertifikat bestätigt, dass das geprüfte Muster den Anforderungen entspricht und als Referenz für die Serienproduktion des Produkts verwendet werden kann.

Die Baumusterprüfung spielt eine wichtige Rolle bei der Gewährleistung der Sicherheit und Qualität von Produkten und dient dem Schutz von Verbrauchern, der Umwelt und der allgemeinen Öffentlichkeit. Sie ist insbesondere in Bereichen wie Elektronik, Maschinenbau, Automobilindustrie, Medizintechnik und vielen anderen Branchen von großer Bedeutung.

Betreibernorm

Der Begriff "Betreibernorm" ist nicht allgemein definiert und kann verschiedene Bedeutungen haben, je nach dem Kontext, in dem er verwendet wird. Es gibt jedoch einige mögliche Interpretationen:

Betreibervorschriften: In einigen Branchen, wie z. B. der Prozessindustrie, gibt es bestimmte Vorschriften, Richtlinien oder Normen, die von Betreibern von Anlagen oder Einrichtungen befolgt werden müssen. Diese Vorschriften können Sicherheits-, Umwelt- oder Qualitätsaspekte abdecken und spezifische Anforderungen an den Betrieb, die Wartung und die Überwachung der Anlagen stellen. Diese Vorschriften können als "Betreibernormen" bezeichnet werden.

Industrielle Normen: Es gibt eine Vielzahl von Normen, die in verschiedenen Branchen Anwendung finden und Anforderungen an den Betrieb von Anlagen oder Geräten festlegen. Diese Normen können von nationalen oder internationalen Standardisierungsorganisationen entwickelt werden und beinhalten Richtlinien und Best Practices für den Betrieb, die Sicherheit, die Instandhaltung und andere relevante Aspekte. Einige Beispiele für solche Normen sind die ISO-Normen (International Organization for Standardization) oder die EN-Normen (Europäische Normen).

Betreiberhandbücher oder Betriebsanleitungen: In vielen industriellen Anwendungen werden Betreiberhandbücher oder Betriebsanleitungen bereitgestellt, um den Betreibern von Anlagen oder Geräten Anweisungen und Informationen für den sicheren und ordnungsgemäßen Betrieb zu geben. Diese Dokumente können als interne "Betreibernormen" betrachtet werden, da sie spezifische Anweisungen und Verfahren für den Betrieb der Anlagen festlegen.

Es ist wichtig, den genauen Kontext zu berücksichtigen, in dem der Begriff "Betreibernorm" verwendet wird, um seine spezifische Bedeutung zu verstehen. In jedem Fall bezieht er sich auf die Vorschriften, Normen oder Anweisungen, die für den sicheren und ordnungsgemäßen Betrieb von Anlagen oder Geräten relevant sind.

Elektrostatische Aufladung

Elektrostatische Aufladung tritt auf, wenn sich überschüssige elektrische Ladung auf einem isolierenden Material ansammelt. Es entsteht, wenn sich Elektronen von einem Material auf ein anderes übertragen, wodurch ein Ungleichgewicht in den Ladungen entsteht. Dieses Ungleichgewicht führt dazu, dass das aufgeladene Material entweder positiv oder negativ geladen ist.

Elektrostatische Aufladung tritt auf, wenn zwei Materialien miteinander in Kontakt kommen oder sich trennen. Beim Kontakt können Elektronen von einem Material auf das andere übertragen werden. Wenn sich die Materialien dann trennen, behält jedes Material die Ladung bei, die es während des Kontakts erhalten hat.

Ein Beispiel für elektrostatische Aufladung ist das Reiben von Kunststoff auf einem Teppich. Durch das Reiben werden Elektronen vom Teppich auf den Kunststoff übertragen, wodurch der Kunststoff negativ geladen wird und der Teppich positiv geladen wird.

Elektrostatische Aufladung kann verschiedene Auswirkungen haben. Eine der offensichtlichsten Auswirkungen ist die Anziehung oder Abstoßung von geladenen Objekten. Aufgeladene Gegenstände können sich gegenseitig anziehen oder abstoßen, je nach Ladungsart. Darüber hinaus kann elektrostatische Aufladung zur Bildung von Funken führen, insbesondere wenn sich die Ladung schnell entlädt.

In einigen Bereichen, wie in der Elektronik- und Explosivstoffindustrie, kann elektrostatische Aufladung jedoch gefährlich sein. Sie kann zur Beschädigung von elektronischen Komponenten führen oder als Zündquelle für explosionsfähige Atmosphären dienen. Aus diesem Grund werden in solchen Umgebungen Maßnahmen ergriffen, um die elektrostatische Aufladung zu kontrollieren und zu minimieren, z. B. durch den Einsatz ableitfähiger Materialien, geerdete Schutzausrüstung und Erdungssysteme.

EX Leuchten

EX-Leuchten bzw. ATEX-Leuchten sind spezielle Beleuchtungseinrichtungen, die gemäß den ATEX-Richtlinien für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen zugelassen sind. Diese Leuchten erfüllen bestimmte Sicherheitsstandards, um das Risiko von Funken oder heißen Oberflächen zu minimieren, die eine explosionsfähige Atmosphäre entzünden könnten.

ATEX-Leuchten werden in verschiedenen Industriezweigen eingesetzt, einschließlich der chemischen Industrie, Öl- und Gasindustrie, Bergbau, Pharmazie, Lebensmittelverarbeitung und anderen Bereichen, in denen entzündbare Stoffe vorhanden sind.

Bei der Auswahl von ATEX-Leuchten sollten bestimmte Kriterien berücksichtigt werden, wie z.B. die Zone-Klassifizierung des explosionsgefährdeten Bereichs, die Art der entzündbaren Stoffe, die benötigte Helligkeit und die Montageanforderungen. Es gibt verschiedene Arten von ATEX-Leuchten, darunter LED-Leuchten, Halogenleuchten und Leuchtstofflampen, die jeweils unterschiedliche Eigenschaften und Anwendungen haben.

Es ist wichtig zu beachten, dass ATEX-Leuchten entsprechend gekennzeichnet sind, um ihre Zulassung für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen anzuzeigen. Sie sollten auch von zertifizierten Herstellern bezogen werden, um sicherzustellen, dass sie den geltenden Sicherheitsstandards entsprechen.

Gruppeneinteilung

Die EX-Gruppeneinteilung bezieht sich auf die Klassifizierung von explosionsgefährdeten Bereichen gemäß den ATEX-Richtlinien. Die Einteilung erfolgt aufgrund der Art der entzündbaren Stoffe, die in einem bestimmten Bereich vorhanden sein können. Die ATEX-Richtlinien verwenden die Buchstabenkombinationen "G" und "D", um die verschiedenen Gruppen zu kennzeichnen.

Die EX-Gruppeneinteilung besteht aus zwei Hauptgruppen:

Gruppe I: Diese Gruppe bezieht sich auf Bereiche, in denen eine explosionsfähige Atmosphäre durch Gase oder Dämpfe entstehen kann. Sie wird weiter in die Untergruppen IIA, IIB und IIC unterteilt, wobei IIC die höchste Gefährdung darstellt. Beispiele für solche Bereiche sind chemische Anlagen, Raffinerien oder Tankstellen.

Gruppe II: Diese Gruppe bezieht sich auf Bereiche, in denen eine explosionsfähige Atmosphäre durch Stäube entstehen kann. Sie wird in die Untergruppen IIA, IIB und IIC unterteilt, wobei IIC wiederum die höchste Gefährdung darstellt. Beispiele für solche Bereiche sind Getreidesilos, Mühlen oder Lebensmittelverarbeitungsanlagen.

Die Auswahl der geeigneten Geräte und Schutzsysteme für explosionsgefährdete Bereiche hängt von der EX-Gruppeneinteilung des jeweiligen Bereichs ab. Die Hersteller von Ausrüstung und Geräten müssen sicherstellen, dass ihre Produkte den spezifischen Anforderungen der entsprechenden EX-Gruppe entsprechen, um eine sichere Verwendung in diesen Umgebungen zu gewährleisten.

IP-Schutzarten

Die IP-Schutzart (Ingress Protection) ist eine internationale Kennzeichnung für den Schutzgrad von elektronischen Geräten oder Gehäusen gegen das Eindringen von Fremdkörpern wie Staub und Feuchtigkeit. Die IP-Schutzart besteht aus den Buchstaben "IP" gefolgt von zwei Ziffern.

Die erste Ziffer gibt den Schutzgrad gegen das Eindringen von festen Fremdkörpern an und kann Werte von 0 bis 6 haben. Je höher die Zahl, desto besser ist der Schutz. Beispielsweise steht IP2X für Schutz gegen das Eindringen von Finger und IP6X für vollständigen Schutz gegen Staub.

Die zweite Ziffer gibt den Schutzgrad gegen das Eindringen von Feuchtigkeit oder Wasser an und kann Werte von 0 bis 9 haben. Auch hier gilt, dass eine höhere Zahl einen besseren Schutz bedeutet. Beispielsweise steht IPX4 für Schutz gegen Spritzwasser, während IPX8 für einen vollständigen Schutz gegen dauerhaftes Untertauchen in Wasser steht.

Die IP-Schutzart wird verwendet, um die Eignung eines Geräts oder Gehäuses für verschiedene Umgebungen und Anwendungen zu kennzeichnen. Beispielsweise können Geräte mit hoher IP-Schutzart in feuchten oder staubigen Umgebungen, im Freien oder in industriellen Bereichen eingesetzt werden, während Geräte mit niedrigerer IP-Schutzart eher für den Einsatz in Innenräumen geeignet sind.

Es ist wichtig zu beachten, dass die IP-Schutzart spezifische Tests und Kriterien widerspiegelt, und die Kennzeichnung sollte immer sorgfältig geprüft werden, um sicherzustellen, dass sie den Anforderungen der beabsichtigten Anwendung entspricht.

Kennziffer 1 - Schutz gegen Fremdkörper   Kennziffer 2 - Schutz gegen Wasser
0 kein Schutz   0 kein Schutz
1 Schutz gegen feste Fremdkörper mit Ø > 50mm   1 Schutz gegen Tropfwasser
2 Schutz gegen feste Fremdkörper mit Ø > 12,5mm   2 Schutz gegen fallendes Tropfwasser (bis zu 15% Neigung des Betriebsmittels)
3 Schutz gegen feste Fremdkörper mit Ø > 2,5mm   3 Schutz gegen Sprühwasser (bis 60° zur Senkrechten)
4 Schutz gegen feste Fremdkörper mit Ø > 1mm   4 Schutz gegen Spritzwasser (aus jeglicher Richtung)
5 Schutz gegen Staub (in schädigender Menge)   5 Schutz gegen Strahlwasser (beliebiger Winkel)
6 Staubdicht   6 Schutz gegen starkes Strahlwasser
      7 Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen
      8 Wasserdicht

Temperaturklassen

Die ATEX-Temperaturklassen beziehen sich auf die Klassifizierung von Geräten, die in explosionsgefährdeten Bereichen eingesetzt werden, basierend auf ihrer zulässigen Oberflächentemperatur. Die Temperaturklassen sind in der ATEX-Richtlinie definiert und geben an, bis zu welcher Temperatur ein Gerät sicher verwendet werden kann, ohne das Risiko einer Zündung einer explosionsfähigen Atmosphäre zu erhöhen.

Die ATEX-Temperaturklassen werden mit Buchstaben bezeichnet: T1, T2, T3, T4, T5 und T6. Jeder Buchstabe repräsentiert eine bestimmte Temperaturklasse mit unterschiedlichen Höchsttemperaturen. Je niedriger die Temperaturklasse, desto niedriger ist die maximal zulässige Oberflächentemperatur des Geräts.

Hier sind die ATEX-Temperaturklassen und ihre zugehörigen Höchsttemperaturen:

T1: Maximal zulässige Oberflächentemperatur von 450°C
T2: Maximal zulässige Oberflächentemperatur von 300°C
T3: Maximal zulässige Oberflächentemperatur von 200°C
T4: Maximal zulässige Oberflächentemperatur von 135°C
T5: Maximal zulässige Oberflächentemperatur von 100°C
T6: Maximal zulässige Oberflächentemperatur von 85°C

Die Auswahl der richtigen ATEX-Temperaturklasse für ein Gerät hängt von der Art des explosionsgefährdeten Bereichs und den entzündbaren Stoffen ab, die dort vorhanden sein können. Es ist wichtig, dass die Geräte entsprechend ihrer zugewiesenen Temperaturklasse gekennzeichnet und zertifiziert sind, um sicherzustellen, dass sie den geltenden Sicherheitsstandards entsprechen und das Risiko einer Zündung reduziert wird.

Klasse Gemisch-Temperaturbereiche   Zündtemperatur von brennbaren Stoffen wie z.B.
T1 > 450°C   Propangas 510°C
T2 > 300°C- ≤ 450°C   Acetylen 305°C
T3 > 200°C - ≤ 300°C   Diesel 220°C - 300°C / Benzin 220°C - 450°C
T4 > 135°C - ≤ 200°C   Diethylether 170°C
T5 > 100°C - ≤ 135°C    
T6 > 85°C - ≤ 100°C   Schwefelkohlenstoff 85°C

Die max. Oberflächentemperatur muss kleiner sein als die Zündtemperatur des Mediums, welches das ex-geschützte Betriebsmittel umgibt.

Überdruckkapselung

Bei ATEX-Überdruckkapselung handelt es sich um eine spezielle Methode zum Schutz von elektrischen oder mechanischen Geräten in explosionsgefährdeten Bereichen gemäß den ATEX-Richtlinien. Diese Methode wird angewendet, um das Risiko einer Zündung von entzündbaren Stoffen durch elektrische Geräte oder mechanische Funkenbildung zu minimieren.

Die Überdruckkapselung besteht darin, das Gerät in eine dichte Gehäusekonstruktion einzuschließen, die gegen das Eindringen von entzündlichen Gasen, Dämpfen oder Stäuben schützt. Das Gehäuse wird mit einem Überdruck gefüllt, der höher ist als der Atmosphärendruck in der umgebenden explosionsgefährdeten Umgebung. Durch den Aufbau eines Überdrucks im Gehäuse wird verhindert, dass gefährliche Stoffe in das Gerät eindringen und eine explosionsfähige Atmosphäre bilden können.

Die Überdruckkapselung bietet eine sichere Umgebung für das Gerät, indem sie eine Barriere zwischen den potenziell gefährlichen Stoffen außerhalb des Gehäuses und den internen Komponenten des Geräts schafft. Auf diese Weise werden mögliche Zündquellen isoliert und das Risiko einer Explosion reduziert.

Um sicherzustellen, dass die Überdruckkapselung den erforderlichen Sicherheitsstandards entspricht, müssen die Geräte speziell für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen entwickelt und zertifiziert sein. Sie müssen den strengen Anforderungen der ATEX-Richtlinien für Überdruckkapselung gerecht werden und von zugelassenen Prüfstellen oder Zertifizierungsstellen geprüft und zertifiziert werden.

Es ist wichtig, dass bei der Verwendung von Geräten mit Überdruckkapselung die Wartungs- und Inspektionsrichtlinien des Herstellers befolgt werden, um sicherzustellen, dass die Schutzfunktion intakt bleibt und das Gerät ordnungsgemäß funktioniert.

Vergusskapselung

ATEX-Vergusskapselung bezieht sich auf eine spezielle Methode des Schutzes elektrischer Geräte in explosionsgefährdeten Bereichen gemäß den ATEX-Richtlinien. Bei der Vergusskapselung werden die elektrischen Komponenten in einem Gehäuse oder einer Hülle aus speziellem Vergussmaterial eingebettet oder umhüllt.

Das Vergussmaterial, das für die Kapselung verwendet wird, ist in der Regel ein harzartiges oder polymerbasiertes Material, das in flüssiger Form aufgetragen und dann ausgehärtet wird. Es bildet eine feste, isolierende Schicht um die elektrischen Komponenten und schützt sie vor dem Eindringen von Feuchtigkeit, Staub, Chemikalien und anderen schädlichen Substanzen.

Die Vergusskapselung bietet mehrere Vorteile:

Schutz vor Umgebungseinflüssen: Durch die Vergusskapselung werden die empfindlichen elektrischen Komponenten vor äußeren Einflüssen wie Feuchtigkeit, Korrosion, Vibrationen und Staub geschützt. Dadurch wird die Lebensdauer der Geräte verlängert und deren Zuverlässigkeit erhöht.

Isolierung und Schutz vor Berührung: Die Vergussmasse isoliert die elektrischen Komponenten und verhindert, dass Menschen versehentlich mit spannungsführenden Teilen in Berührung kommen. Dies reduziert das Risiko von Stromschlägen und anderen Verletzungen.

Mechanischer Schutz: Die Vergussmasse bildet eine schützende Schicht um die elektrischen Komponenten und bietet eine gewisse mechanische Stabilität. Dadurch werden die Komponenten vor Beschädigungen durch Stöße, Vibrationen oder mechanische Belastungen geschützt.

Thermischer Schutz: Die Vergussmasse kann auch eine gewisse thermische Isolierung bieten und dazu beitragen, dass die Betriebstemperatur der elektrischen Komponenten stabil bleibt. Dadurch werden die Komponenten vor übermäßiger Hitze oder Kälte geschützt.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Vergusskapselung von elektrischen Geräten gemäß den spezifischen Anforderungen der ATEX-Richtlinien erfolgen muss, um die explosionsgefährdeten Bereiche angemessen zu schützen. Die verwendeten Vergussmaterialien müssen entsprechend den zertifizierten Standards und Vorschriften ausgewählt werden, um die erforderliche Sicherheit zu gewährleisten.

Zoneneinteilung Gas/Staub

 GAS Zonen
GAS Zone 0 / Kat. 1G Bereich in dem explosionsfähige Atmosphäre als Gemisch aus Luft und brennbaren Gasen, Dämpfen oder Nebeln ständig, über lange Zeiträume oder häufig vorhanden ist.
GAS Zone 1 / Kat. 2G Bereich, in dem sich bei Normalbetrieb gelegentlich eine explosionsfähige Atmosphäre als Gemisch aus Luft und brennbaren Gasen, Dämpfen oder Nebeln bilden kann.
GAS Zone 2 / Kat. 3G Bereich, in dem bei Normaltbetrieb eine explosionsfähige Atmosphäre als Gemisch aus Luft und brennbaren Gasen, Dämpfen oder Nebeln normalerweise nicht oder aber nur kurzzeitig auftritt.
 
STAUB Zonen
STAUB Zone 20 / Kat. 1D Bereich in dem explosionsfähige Atmosphäre als Gemisch aus Luft und brennbaren Gasen, Dämpfen oder Nebeln ständig, über lange Zeiträume oder häufig vorhanden ist.
STAUB Zone 21 / Kat. 2D Bereich, in dem sich bei Normalbetrieb gelegentlich eine explosionsfähige Atmosphäre als Gemisch aus Luft und brennbaren Gasen, Dämpfen oder Nebeln bilden kann.
STAUB Zone 22 / Kat. 3D Bereich, in dem bei Normaltbetrieb eine explosionsfähige Atmosphäre als Gemisch aus Luft und brennbaren Gasen, Dämpfen oder Nebeln normalerweise nicht oder aber nur kurzzeitig auftritt.

Zündschutzarten

Elektrischer Explosionsschutz - Basisnorm Gas-Ex EN 60079-0
"d" = druckfeste Kapselung EN 60079-1
"p" = Überdruckkapselung EN 60079-2
"q" = Sandkapselung EN 60079-5
"o" = Ölkapselung EN 60079-6
"e" = erhöhte Sicherheit EN 60079-7
"i" = Eigensicherheit EN 60079-11
"o" = Ölkapselung EN 60079-5
"m" = Vergußkapselung EN 60079-18
 
Elektrischer Explosionsschutz - Basisnorm Staub-Ex EN 61241-0
"tD" = Schutz durch Gehäuse EN 61241-1
"pD" = Schutz durch Überdruck EN 61241-2
"iD" = Eigensicherheit EN 61241-11
"mD" = Vergußkapselung EN 61241-18

Zündpunkt

Der Zündpunkt, auch als Zündtemperatur oder Entzündungstemperatur bezeichnet, ist die minimale Temperatur, bei der sich ein entzündlicher Stoff selbstständig entzünden kann, wenn er einer Zündquelle ausgesetzt wird. Es ist die Temperatur, bei der die Freisetzung von entzündbaren Dämpfen, Gasen oder Stäuben in einer Konzentration erfolgt, die mit Luft oder einer anderen Oxidationsquelle ein explosives Gemisch bildet.

Der Zündpunkt ist eine wichtige Eigenschaft von entzündbaren Stoffen, da er ihre Brand- und Explosionsgefährdung bestimmt. Jeder entzündbare Stoff hat eine spezifische Zündtemperatur, die von seiner chemischen Zusammensetzung, dem Druck, der Konzentration und anderen Umgebungsbedingungen abhängen kann.

Es gibt verschiedene Zündtemperaturen, die zur Charakterisierung von entzündbaren Stoffen verwendet werden:

Flammpunkt: Die niedrigste Temperatur, bei der sich ein entzündbarer Stoff an der Oberfläche entzünden kann, wenn eine Zündquelle vorhanden ist. Beim Erreichen des Flammpunkts entstehen jedoch noch keine kontinuierlichen Flammen.

Zündtemperatur: Die niedrigste Temperatur, bei der sich ein entzündbarer Stoff spontan entzündet und eine kontinuierliche Verbrennung aufrechterhält.

Autozündtemperatur: Die niedrigste Temperatur, bei der sich ein entzündbarer Stoff spontan entzündet, ohne eine äußere Zündquelle zu benötigen.

Die Kenntnis des Zündpunkts eines Stoffes ist wichtig, um Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen und die Gefahren von Bränden und Explosionen in explosionsgefährdeten Umgebungen zu minimieren. In der Industrie werden Arbeitsplätze, in denen entzündbare Stoffe verwendet werden, entsprechend den zündgefährdeten Bereichen und den Eigenschaften der verwendeten Stoffe gekennzeichnet und entsprechende Schutzmaßnahmen getroffen.

Zündquelle

Eine Zündquelle ist ein Ereignis, ein Gegenstand oder ein Phänomen, das in einer explosionsfähigen Atmosphäre eine Zündung oder Entzündung verursachen kann. In einer explosionsfähigen Atmosphäre sind entzündbare Stoffe wie Gase, Dämpfe, Nebel oder Stäube in ausreichender Konzentration vorhanden, um eine explosionsartige Reaktion zu ermöglichen.

Es gibt verschiedene Arten von Zündquellen, die eine explosionsfähige Atmosphäre entzünden können. Einige häufige Beispiele für Zündquellen sind:

Funkenbildung: Funken können durch elektrische Entladungen, Schleifen oder Reibung zwischen Materialien entstehen. Elektrische Schaltungen, Schalter, Steckdosen, elektrische Motoren oder statische Elektrizität können Funken erzeugen, die eine explosionsfähige Atmosphäre zünden können.

Heiße Oberflächen: Oberflächen, die eine hohe Temperatur aufweisen, wie zum Beispiel Heizkörper, Heizelemente oder Auspuffrohre, können eine explosionsfähige Atmosphäre entzünden.

Flammen: Offene Flammen, wie beispielsweise von offenen Feuerstellen, Schweißarbeiten oder Gasbrennern, stellen ebenfalls potenzielle Zündquellen dar.

Elektromagnetische Strahlung: Hochfrequente elektromagnetische Strahlung, wie sie von Funkgeräten, Mobiltelefonen oder Mikrowellenherden ausgeht, kann eine explosionsfähige Atmosphäre entzünden.

Mechanische Funkenbildung: Funken können auch durch mechanische Reibung oder Schläge zwischen Materialien erzeugt werden. Beispiele hierfür sind Schleif- oder Schlagwerkzeuge.

Es ist wichtig zu beachten, dass das Vorhandensein einer Zündquelle allein nicht ausreicht, um eine Explosion zu verursachen. Eine explosionsfähige Atmosphäre muss ebenfalls vorhanden sein, das heißt, es müssen ausreichende Konzentrationen von entzündbaren Stoffen in der Umgebung vorhanden sein.

In explosionsgefährdeten Bereichen ist es von entscheidender Bedeutung, potenzielle Zündquellen zu identifizieren, zu vermeiden oder entsprechende Schutzmaßnahmen zu treffen, um das Risiko einer Explosion zu minimieren. Dazu gehören Maßnahmen wie die Verwendung von explosionsgeschützten Geräten, die Entfernung oder Isolierung von Zündquellen, die Minimierung von Funkenbildung oder die Kontrolle elektrostatischer Aufladung.